Ich bin müde.

Ich weiss, der März ist kein Monat für geistige Erschöpfung, aber manchmal kann man das nicht steuern. Der März ist der Monat des Feminismus. Der achte März ist seit 1921 der Internationale Frauenkampftag, den ich seit 25 Jahren fast lückenlos begehe. Ich erinnere mich an Demonstrationen in den 90er Jahren, wo wir in einer Gruppe von 30 Frauen durch Zürich gezogen und von der Öffentlichkeit belächelt wurden. Ich erinnere mich auch an Umzüge von mehreren tausend Frauen, die sich weigerten, demütig und gehorsam zu sein, und völlig unweiblich Randale machten in der Zürcher Innenstadt.

25 Jahre sind eine lange Zeit, und manchmal habe ich das Gefühl, dass sich nichts geändert hat. Immer noch verdienen wir unerklärliche 8,7% weniger als Männer, und nach wie vor versuchen Männer, uns diesen Unterschied weg zu mansplainen.

Immer noch werden Frauen gefragt, was sie getragen oder wieviel sie getrunken haben, wenn sie Opfer sexueller Gewalt werden. Da sagt sogar eine Polizistin, dass Frauen gegebenenfalls selbst schuld sind, wenn sie vergewaltigt werden.

Und die USA – ein Land, das so tut, als wäre es auf der Höhe Westeuropas – hat einen Mann zum Präsidenten gewählt, der sich mit seinen sexuellen Übergriffen auf  Frauen brüstet. Von da ist es ein kleiner Schritt zu den Marines, die eine geheime Facebookgruppe gegründet haben, um Nacktbilder ihrer weiblichen Kameradinnen auszutauschen.

Ganz ehrlich, da kann frau schon mal verzweifeln. Umso glücklicher macht mich das Engagement vieler grossartiger Frauen, die ich in den letzten paar Jahren kennengelernt habe. Die alte Frau mag eine Pause brauchen, aber der Feminismus kann sich keine leisten.

Der Kampf geht weiter. Hasta la victoria simpre, compañeras!

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